Hilferuf der studentischen Mitarbeiter des Zentrums für Kinder- und Jugendliteratur a.d. PH Heidelberg

3. Juli 2009 | Von | Kategorie: LeseKids

Aus Solidariät mit den Betroffenen und dem Zentrum f. Kinder- u. Jugendliteratur veröffentlichen wir ihren offenen Brief an die Instituts- u. Hochschulleitung

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Berkemeier (Institutsleiterin) , sehr geehrter Herr Prof. Dr. Härle (Dekan), sehr geehrter Herr Prof. Dr. Austermann (Rektor), sehr geehrter Herr Goihl (Kanzler),

wir, Marina Kullen und Lino Bitschnau, arbeite als studentische Mitarbeiter im Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Die Einrichtung besteht insgesamt aus drei Personen, Frau Dr. Weinkauff leitet das Zentrum. Wir arbeiten ständig daran, Kinder- und Jugendliteratur an unserer Hochschule und darüber hinaus ins Gespräch zu bringen. Damit tragen wir einen wichtigen Teil zum hohen Stellenwert der Kinder- und Jugendliteratur im Lehramtsstudium bei, der uns für eine zeitgemäße Lehrerbildung unerlässlich erscheint.

Die Haushaltssperre trifft uns besonders hart: Die immer gut besuchte Autorenlesung kann nächstes Semester nicht statt finden und aktuell fehlen für die Anschaffung der neusten Kinder- und Jugendliteratur die Mittel.

Momentan werden wir für 20 Stunden Arbeit pro Monat bezahlt. Das Stundenkontingent reicht schon jetzt kaum aus, um unsere Datenbank und Primärliteratur zu pflegen, Lesungen zu organisieren, Berichte zu verfassen, didaktische Materialien zu sichten und zu verwalten und unsere KommilitonInnen bei der Suche nach Primärliteratur und didaktischen Materialien zu unterstützen.

Bevor die Haushaltssperre in Kraft trat, arbeiteten wir daran, die Präsenz unsere Einrichtung weiter auszubauen. Zu Beginn des Semesters warben wir in verschiedenen Deutsch-Veranstaltungen (Modul 2 und Modul 3) für unsere Sprechstunde, was bewirkt hat, dass unsere verschiedenen Angebote noch häufiger wahrgenommen werden.
Einmal pro Semester organisieren wir eine kinder- und jugendliterarische Lesung, die sich inzwischen großer Beliebtheit erfreut. Zu unserer diesjährigen studentisch organisierten Sommerlesung durften wir über 50 interessierte Zuhörer begrüßen, die die Lesung augenscheinlich sehr genossen haben. Damit tragen wir zum kulturellen Leben der Pädagogischen Hochschule bei und machen interessengeleitete Bildung möglich.

Da zu befürchten ist, dass die Verträge von uns studentischen Mitarbeitern zum 31.07. auslaufen und unser Stundenkontingent bis dahin fast erschöpft ist, befinden wir uns zur Zeit in einem Zustand der Ohnmacht. Bereits begonnene Projekte können wir nicht zum Abschluss bringen (zum Beispiel die Ordnung, Katalogisierung und Weiterführung der didaktischen Materialien) und unsere Sprechstunde findet nur noch nach Vereinbarung statt. Dies ist für eine kleine Einrichtung wie das Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur, die auf ständige Präsenz angewiesen ist, besonders drastisch. Um zu retten, was wir und unsere VorgängerInnen mit viel Mühe, Liebe und Engagement aufgebaut haben, wenden wir uns hiermit in einem *öffentlichen Schreiben* an Sie als Verantwortungtragende. Wie sieht die Zukunft des Zentrums für Kinder- und Jugendliteratur aus, wer stellt sich der Verantwortung, was können wir gemeinsam unternehmen?
Wir laden Sie herzlich ein, sich mit uns in Kontakt zu setzten, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Wir bieten auch an, uns mit Ihnen im Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur zu treffen, um Ihnen Einblicke in unsere Arbeit zu gewähren.
siehe auch: "Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur und die PH Pleite in Heidelberg"

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