Michail Krausnick: Beruf: Räuber – als erweiterte Taschenbuchausgabe
9. Juli 2009 | Von WT | Kategorie: Buchmarkt regionalDie »historische Reportage« von Michail Krausnick, auch als Fernsehfilm und Bühnenstück erfolgreich, ist mittlerweile ein Klassiker der Räuberliteratur und erreichte seit dem ersten Erscheinen bei Rowohlt eine Auflage von über 60 000 Exemplaren. Es wurde u.a. für den Deutschen Jugendliteraturpreis vorgeschlagen und 1999 mit dem renommierten »Wildweibchenpreis« der Stadt Reichelsheim ausgezeichnet.
»Seit dem ersten Mayen ist bekannt
Der Hemsbacher Raub im badischen Land
Der unser Leben hat verkürzt
Und uns in großes Leid gestürzt….«
dichtete und sang der Räuberdichter Philipp Friedrich Schütz, genannt »Mannefriedrich«, in seiner Heidelberger Todeszelle kurz vor der Hinrichtung. Der Postkutschenraub zwischen Hemsbach und Laudenbach am 1. Mai 1811 wurde ihm, dem Hölzerlips und anderen Odenwaldräubern zum Verhängnis. Vor dem Heidelberger Rathaus und den Toren der Stadt inszenierte Stadtdirektor Dr. Ludwig Pfister ein einzigartiges Hinrichtungsspektakel: das HEIDELBERGER BLUTGERICHT.
Die Odenwaldräuber um den legendären »Schwarzen Peter«, Hölzerlips und den Liedermacher und den Märchenerzähler Mannefriedrich waren literarisches Vorbild für Johann Peter Hebels Zundelfriedergeschichten, aber auch für Wilhelm Hauffs Räuberbande in der Erzählung »Das Wirtshaus im Spessart«. Bemerkenswert auch: während ihrer Haftzeit in Mannheim und Heidelberg erfanden die Odenwaldräuber ein weltbekanntes Kartenspiel: »Schwarzer Peter« – der Räuberdichter Mannefriedrich hat es in seinem »Kartenspiellied« besungen.
Das Buch ist ab sofort endlich wieder als Taschenbuchausgabe im Buchhandel erhältlich.
Michail Krausnick: Beruf: Räuber; Taschenbuch mit erweitertem Anhang: Lieder des Räubers Mannefriedrich, Historische Materialien, Abbildungen ca. 212 Seiten, Wellhöfer Verlag Mannheim 2009 ISBN: 978-3-939540-38-0
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