Lothar Kittstein erhält Würth-Literaturpreis 2006

3. Mai 2006 | Von | Kategorie: Allgemein

Die Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs zum Thema “Wenn einer siebzig Jahre alt ist, hat er zehn Jahre Montage erlebt”, das vom letzten Poetik-Dozenten der Universität Tübingen Lars Gustafsson gestellt worden war, stehen fest.

Den 1. Preis, dotiert mit 3.500 Euro, erhält die Erzählung “Norwegen” von Lothar Kittstein. Der Text beschreibt in wunderbar lakonischen Sätzen eine Autoreise nach Skandinavien, die ein arbeitsloser junger Mann gemeinsam mit seinem Großvater als Geschenk zu dessen 70. Geburtstag unternimmt. Lothar Kittstein, Jahrgang 1970, ist Autor mehrerer Theaterstücke und Kurzgeschichten und arbeitet als Dramaturg am Schauspielhaus Köln.

Zwei Texte werden mit einem 2. Preis, jeweils 2.000 Euro, ausgezeichnet: Michaela Schröder schrieb mit “Ausgeträumt” das anrührende Portrait einer alten Frau, die ihr Leben für Mann, Kind und Wohnzimmerschrankwand hingegeben hat, um plötzlich, in der Vergegenwärtigung ihres jahrzehntelangen Leids, zu begreifen, was es heißt, “ich” zu sagen. Michaela Schröder, geboren 1967, lebt als freie Autorin in Berlin. Christoph Steier erzählt in “Montag geschlossen” die Geschichte einer Gastwirtschaft, deren wechselnde Schicksale mehr als siebzig Jahre deutschen Alltagslebens reflektieren. In einer Folge gelungener szenischer Verdichtungen wird das Leben des Wirts rekapituliert, das geprägt war vom Rhythmus der arbeitsfreien Montage. Christoph Steier, Jahrgang 1979, arbeitet neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit derzeit an einer literaturwissenschaftlichen Dissertation in Zürich.

Weitere dreizehn Erzählungen werden zusammen mit den Preisträgertexten in einer Anthologie veröffentlicht, zu der Lars Gustafsson das Vorwort verfasst. Der Band erscheint im Swiridoff-Verlag, Künzelsau. [Quelle idw]

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