HD Literaturtage – Ines Geipel: Die Welt ist eine Schachtel
27. Mai 2005 | Von WT | Kategorie: LiteraturveranstaltungenInes Geipel, 1960 in Dresden geboren, war Leistungssportlerin und sechs Jahre lang Mitglied der DDR-Leichtathletik-Nationalmannschaft. Bis zu ihrer Flucht im Sommer 1989 studierte Ines Geipel Germanistik in Jena, danach Philosophie in Darmstadt.
Wer in einer Diktatur schreibt, tut dies unter besonderen Bedingungen. Wurden Texte in der DDR als schädlich oder systemzersetzend eingestuft, hatten sie keine Chance, publiziert zu werden. Dennoch gab es sie im Verborgenen. In den 40 Jahren SED-Herrschaft entstand so eine Literatur, die einer anderen als der staatlich geduldeten Ästhetik gehorchte, die widerständige Themen aufgriff und die eine geistige Autonomie dokumentierte, die nicht an die Öffentlichkeit gebracht werden durfte. Die Autoren Ines Geipel und Joachim Walther sammelten in den Jahren 2000 bis 2004 diese Manuskripte und gründeten damit das “Archiv unterdrückter Literatur in der DDR”.
Bei den Heidelberger Literatur-Tagen 2005 liest sie am Sonntag 5. Juni 11:00 Uhr im Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz.
Im Klappentext heisst es zu “Die Welt ist eine Schachtel”: Die Geschichte von vier Autorinnen – Susanne Kerckhoff, Evelyn Kuffel, Jutta Petzold, Hannelore Becker – die die DDR zuerst einmal bejahten, dann aber in Konflikt gerieten – mit der Partei, an der Hochschule, im Schriftstellerheim, in ihrem unmittelbaren Umfeld, mit den eigenen Lebensentwürfen: sie wurden zensiert, bedrängt oder gar verfolgt und schließlich aus dem “normalen Leben” getrieben. Mit Fotos und erstmals veröffentlichten Texten und Dokumenten.
Ines Geipel, Die Welt ist eine Schachtel – Vier Autorinnen in der frühen DDR
Transit Buchverlag, Berlin 1999, broschiert, 296 Seiten,
ISBN 3887471415 – Rezensionen gibt es beim Perlentaucher
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