Erbsenzaehlerei: Mannheim steigt aus der EKZ aus

24. November 2004 | Von | Kategorie: Allgemein

[MA] Der Bildungsausschuss wird am 1.12. und der Gemeinderat dann am 21.12. beschliessen im Januar aus der EKZ (Einkaufszentrale für Öffentliche Bibliotheken ) auszusteigen. Die Stadt Mannheim ist seit Jahrzehnten Gesellschafter mit einem Anteil in Höhe von ursprünglich 20.000 DM und nunmehr 10.240 Euro. Mit dieser Einlage, die einem Anteil von 0,47 % an der gesamten Stammeinlage von 2.181.120 Euro entspricht, besitzt sie 2 Stimmen als Gesellschafter.

In der Verwaltungsvorlage heisst es: “Die kleineren, eher ‘symbolischen’ Anteile bieten kaum Steuerungsmöglichkeiten gemessen am Aufwand für die regelmäßige Teilnahme an Gesellschafterversammlung (Reisekosten und Zeitaufwand). Die fachlichen Interessen der öffentlichen Bibliotheken sind über die größeren Anteilseigner Land, Landkreise, Kommunen und Stiftungen weiterhin ausreichend vertreten, so dass eine Mitgliedschaft in der Gesellschaft aus praktischen Erwägungen nicht erforderlich ist. Für die Stadtbibliothek Mannheim, die wie fast alle öffentlichen Bibliotheken zugleich Kunde bei der ekz ist, erwachsen aus der Veräußerung der Gesellschafteranteile bei der weiteren Nutzung der ekz Angebote keine Nachteile, da die Preise für Mitglieder und Nichtmitglieder gleich sind.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich, die bestehenden Anteile an die ekz zu veräußern und den ursprünglich für Bibliothekszwecke eingesetzten Betrag von 10.240 Euro für die Verwendung im Geschäftsbereich des Dezernats V vorzumerken.” (SIC! Selbst dieser Betrag wird noch am Bibliotheksetat abgezwackt)

Dazu passend auch die Anfrage der GRÜNEN: “Die Verwaltung berichtet dem Gemeinderat, wie derzeit der Einkauf von neuen Büchern in der Stadtbibliothek geregelt ist (Prozentsatz der über Standing-Order bzw. vom Lektorat eingekauften Bücher gegliedert nach Themengebiet). Bei der herrschenden Personalknappheit scheinen Überlegungen sinnvoll, die Angestellten der Stadtbibliothek zumindest im Bereich des Lektorats dadurch zu entlasten, dass der Prozentsatz an Büchern, die über Standing-Order eingekauft werden, ehöht wird. – Dagegen gilt es jedoch abzuwägen, dass die Kommune dadurch an Gestaltungsmöglichkeiten und an Einfluss verlöre. Auch der örtliche Buchhandel ist zu bedenken, der von den Lektoratsbestellungen profitiert.”

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